Philosophieolympiade 2021/22

Im Schuljahr 2021/22 findet österreichweit zum 17. Mal die Philosophie-Olympiade statt, zu der aller Schüler und Schülerinnen der 5.-8. Klassen eingeladen sind. Bis zu drei Arbeiten aus einem Gymnasium können für den Landeswettbewerb nominiert werden. Besonders erfolgreiche Essay-Schreiber/innen werden vom 3.-6. April 2022 zur Philosophischen Akademie in Salzburg (Bildungszentrum St. Virgil) eingeladen, wo die beiden Bundessieger/innen bestimmt werden.

 Diese dürfen dann Österreich vom 26.-29. Mai 2022 bei der 29. Internationalen Philosophie-Olympiade (IPO) in Lissabon (Portugal) vertreten. Alle weiteren Tipps, Infos und Musteressays findest du auf folgender Homepage: http://www.philolympics.at/

Ziel: Ermutigung, eigene philosophische Überlegungen zu formulieren.
Anmeldung bis 23. Dezember 2021: durch deine/n Philosophielehrer/in
Abgabetermin: Sa., 15. Jänner 2022
Umfang: maximal vier A4-Seiten
Formatierungen: Schriftart Times New Roman, 12 Punkt, 1,5 Zeilenabstand, 2cm Rand, keine Kopf- oder Fußzeilen; vor dem Essay als Teil des Textes: Schüler/in, Thema (Kurzzitat)
(als Word-Dokument einreichen)

Zitate des Schul- und Landeswettbewerb

Zu einem der vier Zitate ist ein Essay zu schreiben:

1.
Massakrierte Bäume. Häuser erheben sich. Schnauzen, Fratzen überall. Der Mensch wuchert. Der Mensch ist der Krebs der Erde. 


Emil M. Cioran: Vom Nachteil geboren zu sein. Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1979, S.136

2.
Die Wissenschaft führt an der Wirklichkeit des Lebens, mit all seinen Farben, all seiner Fülle, seiner widerspruchsvollen Mannigfaltigkeit, völlig vorbei, – sie erhascht von alledem nur eine ganz blasse, dünne Silhouette. Je reiner, je strenger und sicherer ihre Erkenntnismethoden sind, desto bewußter und größer dann auch ihr Verzicht auf das volle, das wirkliche Erfassen selbst des kleinsten Lebensstückchens. 


Lou Andreas-Salomé: Fenitschka. Eine Ausschweifung, 1898

3.
Hass durchflutet die westlichen Demokratien, schwappt aus dem „Netz“ und verändert den Blick auf soziale Realitäten. Hass treibt die politischen Akteure an und vor sich her. Niemand weiß heute, ob dies der Anfang vom Ende des liberalen Rechtsstaates ist. Sicher scheint allerdings, dass man sich ausführlicher mit den Erscheinungsformen des in Massengesellschaften grassierenden Hasses beschäftigen sollte. Denn in ihm wird eine Konstante der menschlichen Natur sichtbar, ohne dessen Zähmung kein Gesellschaftsleben denkbar ist. 


Peter Strasser: Des Teufels Party. Geht die Epoche des Menschen zu Ende? Wien: Sonderzahl, 2020, S. 27

4.
Schönheit ist keine Eigenschaft, die den Dingen an ihnen selbst zukommt; sie existiert lediglich im Geiste dessen, der die Dinge betrachtet. 


David Hume: Vom schwachen Trost der Philosophie. Essays, Göttingen: Steidl, 1990, S. 78

In einem argumentierenden Essay soll eine These zu dem gewählten Thema mit Überlegungen, Argumenten und Gegenargumenten begründet werden.

Bewertungskriterien: (1) Konzentration (Fokussierung) auf das Thema, (2) Kohärenz (innere Stimmigkeit) der Arbeit, (3) argumentative Überzeugungskraft, (4) Philosophiekenntnisse (aber nicht isolierte Wissenswiedergabe), (5) Originalität


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